22.05.2024

Orangensaft-Krise verschärft sich

Foto: Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF)

Die aktuellen Prognosen aus Brasilien, dem weltweit größten Produzenten von Orangensaft und mit 80% Weltmarktanteil auch der wichtigste EU-Lieferant, deuten auf einen erheblichen Rückgang der Orangenernte für die Saison 2024/2025 hin. Mit einem geschätzten Rückgang von rund 25% im Vergleich zum Vorjahr ist dies die schlechteste Ernte seit 36 Jahren.

"Der kontinuierliche Rückgang der brasilianischen Orangenproduktion hat die Lagerbestände auf Null sinken lassen und die Verfügbarkeit von Orangensaftkonzentrat massiv eingeschränkt", heißt es in einer Pressemitteilung des Verbands der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF). Im Vergleich zur jährlichen Produktion von 7 Milliarden Litern Orangensaft ergeben 25% einen Rückgang von rund 1,7 Milliarden Litern. Dies würde bedeuten, dass pro EU-Bürger etwa vier Liter weniger Orangensaft zur Verfügung stehen. Zum Vergleich: Der Pro-Kopf-Verbrauch von Orangensaft in Deutschland lag im Jahr 2023 bei 6,8 Litern.


Die Kombination aus geringer Ernte bei gleichbleibender Nachfrage führt zu einem starken Anstieg der Rohstoffpreise. Diese Entwicklung hat direkte Auswirkungen auf den deutschen Markt: Die Verfügbarkeit von Orangensaftkonzentrat bleibt kritisch und wird voraussichtlich zu weiteren Kostensteigerungen führen. An den Rohstoffbörsen wird Orangensaft derzeit im Vergleich zu Anfang 2022 mit bis zu 150% Aufpreis gehandelt.


Fazit beim Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie: "Angesichts der erheblichen Kostensteigerungen bei Rohwaren und in der Logistik, werden wir auch in Deutschland zukünftig mit der Realität höherer Preise leben müssen. Orangensaft bleibt teuer und wird sich voraussichtlich weiter verteuern."


www.fruchtsaft.de