21.11.2025

Ausgezeichnete Gründerinnen

Preisverleihung des 17. Idee-Förderpreises (v.l.n.r.): Juryvorsitzender Prof. Dr. Rolf Eggert, Gewinnerin Dr.-Ing. Wei Wu, Heatrix GmbH, Stifter Albert Darboven, Dr. Ing. Stefan Gasow-Lux, Mitgründer Heatrix GmbH. Fotos: Daniel Reinhardt/J.J. Darboven

17. Idee-Förderpreis: Wegweisende Innovationen von Unternehmerinnen prämiert. Dr.-Ing. Wei Wu gewinnt mit der Heatrix GmbH.

Idee-Förderpreis zeigt die Innovationskraft von Gründerinnen

Von revolutionärem Diagnoseverfahren über klimaneutrale Prozesswärme bis hin zu nachhaltigen Verpackungslösungen – der diesjährige Idee-Förderpreis zeigt eindrucksvoll die Innovationskraft von Gründerinnen in Deutschland. Mit Kreativität, Durchsetzungsvermögen und technologischem Wissen treiben sie den Fortschritt in ihren Branchen voran und bieten Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen. Nun stehen die Gewinnerinnen des 17. Idee-Förderpreises fest:

  • Der erste Platz und damit 50.000 Euro gehen an: Dr.-Ing. Wei Wu von der Heatrix GmbH
  • Mit 10.000 Euro auf dem zweiten Platz: Prof. Dr. Angela Moreira Borralho Relógio von der TimeTeller GmbH
  • Der dritte Platz mit 5.000 Euro wird verliehen an: Sogol Kordi von der myProtectify gUG
  • Die Finalrunde erreichten zudem: Sarah Neumann und Alexandra Plewnia von der Texterial GmbH sowie Annekathrin Grüneberg von mujō

Förderpreis mit klarer Mission

Als einziger nationaler Preis für Unternehmensgründungen von Frauen hat der Idee-Förderpreis von J.J. Darboven seit 1997 eine klare Mission: Er macht nicht nur innovative Geschäftsideen sichtbar, sondern stärkt gezielt die Position von Gründerinnen in der deutschen Wirtschaft. Mit seiner langen Tradition unterstützt der Preis unternehmerischen Pioniergeist und trägt dazu bei, die Innovationskraft von Frauen auf nationaler Ebene zu würdigen. "In Zeiten großer Transformation brauchen wir vielfältige Perspektiven und mutige Visionen", betont Albert Darboven, Initiator und Stifter des Preises. "Die diesjährigen Preisträgerinnen beeindrucken nicht nur durch ihre fachliche Expertise, sondern auch durch ihre Fähigkeit, technologischen Fortschritt mit gesellschaftlichem Nutzen zu verbinden." Die Namensgebung des Preises spiegelt die Innovationsgeschichte von Idee Kaffee wider – eine Erfolgsgeschichte, die vor über einem Jahrhundert mit einem wegweisenden Veredelungsverfahren begann und bis heute für den Mut steht, neue Wege zu gehen. 

Schirmherrin des Förderpreises ist Senatorin Dr. Melanie Leonhard, Präses der Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg.

Die Auswahl der Finalistinnen erfolgte durch eine Fachjury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Rolf Eggert, die aus 218 Bewerbungen vier vielversprechende Konzepte für die Finalrunde auswählte. Eine fünfte Teilnehmerin wurde durch ein Publikumsvoting bestimmt. Neben dem Vorsitzenden bestand die Jury aus Dr. Bernd C. Janssen, Norbert Leopoldseder, Wilfried Peters, Dr. Anita Plantikow, Manuela Rasthofer sowie der Siegerin des Idee-Förderpreises 2023 Nina Heine von Shit2Power.

Die Preisverleihung fand am 14. November 2025 im Internationales Maritimes Museum in Hamburg statt.

Die fünf Final-Ideen im Überblick

  • 1. Platz: Dr.-Ing. Wei Wu von der Heatrix GmbH nutzt heiße Luft für den Klimaschutz. Mit einem modularen, elektrischen Lufterhitzer – bildlich gesprochen einem "superheißen Fön" – liefert das Unternehmen CO2-neutrale Prozesswärme für energieintensive Industrien wie Stahl-, Zement- und Chemiebranchen. Das patentierte System erzeugt mithilfe von Grünstrom kontinuierlich heiße Luft bis 1.500 °C und ist dabei günstiger als fossile Brennstoffe. Eine bahnbrechende Innovation für Sektoren, die bislang für über 12 % der globalen CO2-Emissionen verantwortlich sind.
  • 2. Platz: Prof. Dr. Angela Moreira Borralho Relógio von der TimeTeller GmbH hat ein revolutionäres Konzept entwickelt, das die innere Uhr bei der Behandlung von Krankheiten berücksichtigt. Das Unternehmen erstellt über Speichelproben ein Profil der biologischen Uhr, um die Medikamenteneinnahme zum Beispiel bei Krebspatienten optimal zu personalisieren. Diese innovative Kombination aus Diagnostik und Therapieplanung steigert die Wirksamkeit von Medikamenten, reduziert Nebenwirkungen und verbessert die Lebensqualität – ein wegweisender Ansatz für die Präzisionsmedizin der Zukunft.
  • 3. Platz: Sogol Kordi von der myProtectify gUG hat eine umfassende Lösung für Opfer häuslicher Gewalt entwickelt. Im Zentrum steht der kostenlose KI-Hilfe-Chat Maya als barrierefreie Erstanlaufstelle, der anonym, mehrsprachig und rund um die Uhr Hilfe bietet – ohne digitale Spuren zu hinterlassen, die von Tätern entdeckt werden könnten. Diese Technologie überwindet die Hürden herkömmlicher Beratungsangebote und schafft einen sicheren digitalen Schutzraum für Betroffene, die jährlich allein in Deutschland mehr als 265.000 Menschen umfassen. 
  • Finalistinnen: Das Gründerinnenteam Sarah Neumann und Alexandra Plewnia von der Texterial GmbH revolutionieren mit ihrer Innovation die Welt der Funktionstextilien. Ihr von der Natur inspiriertes, patentiertes Garn macht Textilien nicht nur wasserabweisend und atmungsaktiv, sondern "unbenetzbar" – selbst unter Wasser bleiben sie vollständig trocken. Anders als herkömmliche Produkte verzichtet die Technologie komplett auf umweltschädliche Fluorverbindungen und komplexe Mischmaterialien. Die recycelbaren Textilien bieten eine nachhaltige Alternative für verschiedenste Anwendungsgebiete und stärken den europäischen Textilstandort.
  • Finalistin: Die Idee zu mujō entstand bei Annekathrin Grüneberg aus der Erkenntnis, dass kurzlebige Produkte aus langlebigem Kunststoff einen grundlegenden Designfehler darstellen. Um die Lücke zwischen EU-Vorgaben und marktfähigen Lösungen zu schließen, entwickelt mujō innovative, kompostierbare Verpackungsfolien aus Braunalgen – einer regenerativen Ressource, die CO₂ bis zu 20-mal schneller bindet als Bäume, Meere reinigt und weder Ackerfläche noch Süßwasser benötigt. Diese Materialinnovation verbindet Funktionalität, Kreislauffähigkeit und ansprechendes Design zu einer neuen Generation nachhaltiger Verpackungen.